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Minna von Barnhelm oder das Soldatenglück

Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing
Aktuell nicht im Programm
Minna von Barnhelm und Major Tellheim verlieben und verloben sich während des 7-jährigen Krieges. Sie ist die Nichte eines sächsischen Grafen, er genießt als preußischer Major ebenfalls Anerkennung und Wohlstand. Nach dem Ende des Krieges sollen die beiden Liebenden endlich zueinander finden. Das scheint jedoch leichter gesagt als getan. Tellheim wird Bestechlichkeit vorgeworfen – so kehrt er nicht nur verwundet und in Ungnade gefallen zurück, sondern verarmt trotz Friedenszeiten mehr und mehr. Minna und ihre Bedienstete Franziska haben sich derweil aufgemacht, den Verlobten zu finden. Wie der Zufall es will, kehren sie in eben dem Gasthaus ein, in dem auch Tellheim untergekommen ist. Als Minna und er sich nach einiger Verwirrung endlich begegnen, kann sie ihn nicht überzeugen, dass sie ihn noch immer liebt – egal, ob reich oder arm, versehrt oder unversehrt – und beide endlich heiraten können. Tellheims Stolz und seine Wertschätzung Minnas verbieten es ihm, sich ihrer noch Wert zu fühlen, und so muss Minna kreativ werden, um doch noch zu ihrem Glück zu kommen.

Minna von Barnhelm oder das Soldatenglück sprüht vor Humor, Ironie und Sprachwitz. Dabei wirft das 1767 uraufgeführte Lustspiel gleichzeitig ganz existenzielle Fragen auf. Großartig schafft Lessing es, dass wir uns diesen Fragen stellen und doch dem kathartischen Humor hingeben können.
Besetzung
Ensemble

Major von Tellheim
David Thomas Pawlak

Minna von Barnhelm
Aleksandra Kienitz

Franziska
Katharina Stehr

Paul Werner
Paul-Antoine Nörpel

Wirt
Ireneusz Rosinski

Riccaut de la Marlinière
Philipp Scholz
Regie und Ausstattung

Regie
Sewan Latchinian

Ausstattung
Stephan Fernau

Dramaturgie
Xenia Wolfgramm

Regieassistenz
Ramona Ries

Inspizienz
Uwe Körner

Soufflage
Johanna Seibt, Tim Wagner

Hospitanz
Dominik Arlt, Paulina Bourree
Kritiken und Pressestimmen
"So ein durchweg lustiges Stück hat es im Zittauer Theater schon lange nicht mehr gegeben! ... Lessings 250 Jahre alter Text ist so gerafft und gestrafft, dass die geistreichen Dialoge auch für ein heutiges, mediengewohntes Publikum vor Ironie und Sprachwitz nur so sprühen, die kunstvolle Sprache aber dennoch erhalten bleibt. ... Für die Inszenierung des tragikomischen Hin und Her zwischen großer Liebe, Zweifeln und moralischen Skrupeln ist Latchinian in Zittau auf ein Team getroffen, das großes komödiantisches Potenzial und sichtlich Spaß daran hat, dieses Stück zu spielen." Ines Eifler, Sächsische Zeitung

"David Thomas Pawlak verleiht seinem Major von Tellheim die plausible und berührende Tragik eines Kriegsveteranen, ohne darüber Tellheims komische Borniertheit zu vernachlässigen. Mit Paul-Antoine Nörpel in der Rolle des Werner bildet er ein gut eingespieltes Team, das weit nuancierter als die gängige Herr/­Knecht-Dynamik klassischer Diener-Komödien ausfällt. Exzellente Eindrücke hinterlassen auch Ireneusz Rosinski als Wirt, Philipp Scholz mit seinem furiosen Auftritt als Marlinière und Katharina Stehr in der Rolle der ebenso schlauen wie aufopferungsvollen Kammerjungfer Franziska. Man wird die Leistung dieses gut eingespielten Ensembles allerdings nicht schmälern, wenn man sich die größte Anerkennung für Aleksandra Kienitz in der Titelrolle aufspart. In ihrer Minna steckt dermaßen viel Leidenschaft und Spielwitz, dass man sich als Zuschauer auch auf der Zielgeraden des Stücks einige Längen des Lessing’schen Belehrungstheaters gefallen lässt. So gekonnt, wie die Hauptdarstellerin ihren Partner mit origineller Stimm-Modulation und virtuoser Pantomime zu necken, zu umgarnen und zu überlisten versteht, werden Erinnerungen an die Heldinnen der Screwball-Komödie wach. ... der Regisseur verleiht dem Stoff viel Tempo und bedient sich souverän im Fundus diverser Komödientraditionen." Wieland Schwanebeck, Dresdner Neuste Nachrichten
Bewertungen & Kommentare
Toller Abend, hat uns sehr gefallen, besonders die Minna von Aleksandra Kienitz.
Lange nicht eine so intelligente , amüsante Komödie erlebt. Chapeaux !!!!!!!!
Der Weg aus der Kulturhauptstadt Berlin hat sich mehr als gelohnt.
Wir haben gestern Abend Minna von Barnhelm im Zittauer Theater gesehen. Die anfängliche Skepsis zu so einem alten Klassiker wich sehr schnell! Schon wegen der aktuellen Thematik. Schauspielerisch hat mich das Team sehr überzeugt. Besonders aber Aleksandra Kienitz als Minna.
Die Aufführung möchte ich sehr gern weiter empfehlen.
Wir haben gestern Abend Minna von Barnhelm im Zittauer Theater gesehen. Die anfängliche Skepsis zu so einem alten Klassiker wich sehr schnell! Schon wegen der aktuellen Thematik. Schauspielerisch hat mich das Team sehr überzeugt. Besonders aber Aleksandra Kienitz als Minna.
Die Aufführung möchte ich sehr gern weiter empfehlen.
Eine Enttäuschung. Die Rezensionen machten neugierig und schon waren Tickets im fernen Zittau gebucht. Doch die Inszenierung zur Premiere muss eine andere gewesen sein. Am ehesten konnten die Nebenrollen, wie die Franciska überzeugen. Die Hauptrollen hoben sich nicht durch schauspielerische Leistung ab, sondern durch völlig überdrehte Affektiertheit, die wohl komisch sein sollte. Bühnenbild und Kostüme verfolgten einen interessanten Ansatz, indem die Szenerie in das frühe 20. Jahrhundert versetzt wurde und so an die Historie der Spielstätte anknüpfte. Warum mit dem Kostüm von Riccaut dieser Ansatz durchbrochen wurde, bleibt unklar.
Ein alter Klassiker wird hervorragend dargeboten. Tolle schauspielerische Leistung.
Leider eine Klamotte, die ziemlich hölzern bleibt.
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